In Schützenvereinen ist es Tradition, dass bei vielen Anlässen der Schützenspruch erschallt. Jeder Verein hat dabei so seine Besonderheiten. Sehr verbreitet ist z.B. ein „Sehr zum Wohle“ oder ähnliches zum Abschluss. Bei unserem Verein erschallt ein „Satan“.
Was es damit auf sich hat, hat unser Schützenbruder Dietmar Meißner vor einigen Jahren in einer „EXTRA Meldung“ erläutert. Diese möchten wir an dieser Stelle wiedergeben:
EXTRA Meldung
Keine Satans-Huldigung im Schützenverein Bissendorf-Holte.
Die Zeit hat es mit sich gebracht, dass nur noch wenige Zeitgenossen erklären könnten, wie es in Bissendorf zu dem heutigen Schützenspruch gekommen ist.
Hiermit möchten die Schützen versuchen, den jüngeren Jahrgängen, aber vor allem auch den Neubürgern, die Entstehung zu erläutern.
Seit vielen Jahrzehnten dankt man im Verein einem edlen Spender für das kredenzte Getränk mit dem Vereinsspruch:
Horrido, Horrido, Horrido – Hussa, Hussa, H u s s a s a s a
Vor langer Zeit war es – als ein Schütze besonders großen Gefallen an dem Getränk (vermutlich Steinhäger) gefunden hatte und er den Spruch mit dem Nachsatz ergänzte:
„SATAN wat schmecket de goud !“
Das wiederum gefiel offensichtlich den anderen Schützenbrüdern so gut, dass der Spruch sich bis in die heutige Zeit erhalten konnte.
Niemand hat je diesen Satan mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
Nicht einmal die Kirchen hatten damals Einhalt geboten. Die heutigen Geistlichen beider Konfessionen haben übrigens ebenfalls ihren Frieden mit diesem Traditionsspruch gemacht.
Die Schützen werden Ihrerseits darauf achten, dass er nicht in einem unpassenden Moment gerufen wird.
Die Schützentradition hat nun mal ein paar besondere Eigenarten, dient jedoch auch der Brauchtumspflege. Das Horrido in seiner Gänze ist nicht nur ein Trinkspruch, sondern wird auch zu allen offiziellen Anlässen ausgerufen.
Wenn z. B. die amtierende Majestät das Schützenheim betritt, werden die dort bereits Anwesenden vom Oberst oder Präsidenten zum Horrido als Begrüßung aufgefordert.
Stets bemüht, neue Mitglieder zu werben, möchten die Schützen niemanden abschrecken und hoffen, mit dieser Erläuterung ein etwas besseres Verständnis für die Ursprünge der besonderen Eigenheiten zu erreichen.
Bei Eintritt in die Schützengemeinschaft bekommt jetzt jedes neue Mitglied, neben dem Text der Vereinshymne, auch die Erläuterung zum Schützenspruch ausgehändigt.
Ein fröhliches Horrido und bis hoffentlich bald einmal auf der Wilhelmshöhe.

